Der Robert-Koch-Krankenhauspreis 2022 für Hygiene und Infektionsprävention geht an Professor Stephan Harbarth von der Universität Genf, der mit 50.000 Euro dotiert ist. Aufgrund der Pandemie findet ein Jahr später die mit 50.000 Euro dotierte Preisverleihung am 6. September in Berlin statt. Die Jury bezeichnete den Schweizer Wissenschaftler als „erstaunlich“, dessen Arbeit die Entwicklung der Krankenhaushygiene weitreichend und entscheidend beeinflusst hat. Mit dem Preis für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention würdigt die Robert-Koch-Stiftung Veröffentlichungen der letzten Jahre, möchte aber auch zur Initiierung neuer Projekte beitragen.
Das Hauptinteresse von Harbarth gilt multiresistenten Mikroorganismen
Professor Dr. Stephan Harbarth ist Professor an der Universität Genf und verantwortlich für alle Aspekte der Krankenhausepidemiologie und Infektionskontrolle in der Abteilung für Innere Medizin des Universitätsspitals Genf. Er erhielt den Robert-Koch-Krankenhaushygiene- und Infektionspräventionspreis 2022 für seine umfassende und kontinuierliche Arbeit in der europäischen Krankenhausepidemiologie und Infektionskontrolle zur Verbesserung der wissenschaftlichen Basis von Infektionsschutzmaßnahmen. Laut Jury hat Harbarth die Entwicklung des Fachgebiets in den vergangenen 20 Jahren maßgeblich beeinflusst. Sein Hauptinteresse gilt der Epidemiologie, Übertragung und Prävention von Infektionen, die durch multiresistente Mikroorganismen verursacht werden, die gegen mehrere Antibiotika immun sind und somit ein großes Problem in Krankenhäusern darstellen. Seine erste Studie auf diesem Gebiet wurde 1999 veröffentlicht. Als Mitglied von „SWISS noso“ berät Harbarth im Team zur Infektionsprävention in der Schweiz und war als European Center for Disease Control and Prevention (CDC), Weltgesundheitsorganisation (WHO) und JIAMR (Joint Programme Initiative on Antimicrobial Resistance) tätig.