Krankheitsbild Demenz

Demenz ist der Oberbegriff von vielen Krankheiten, die Schäden im Gehirn verursachen. Das Merken, das Erinnern, das Orientieren und zielgerichtete Handeln gehen zunehmend verloren, so dass ein alltägliches Leben immer schwieriger wird.  Demenz ist aber nicht gleich Demenz. In diesem Artikel möchten wir Euch die unterschiedlichen Arten von Demenz erläutern.

Primäre und sekundäre Demenz

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen „primäre Demenz“ und „sekundäre Demenz“. Prägnantestes Unterscheidungsmerkmal ist dabei die Art der Entstehung. Bei der primären Demenz beginnt der Krankheitsprozess direkt im Gehirn etwa durch Nervenzellzerstörung. Ca. 80 bis 90 Prozent aller Demenzen sind primäre Demenzen und nicht heilbar. Die sekundäre Demenz (ca. 10%) tritt als Folgeerscheinungen von anderen organischen Krankheiten auf und kann in der Regel behandelt werden.

Beispiele Primäre Demenzarten         

Demenz, Gehirn

Alzheimer Demenz
Alzheimer ist die bekannteste und am häufigsten diagnostiziert Form der Demenz. Sie betrifft ca. 60-65% der Erkrankten und ist eine Folge des fortschreitenden Abbaus von Nervenzellen im Gehirn. Ausgelöst wird dieser Abbau durch die Ablagerung von schädlichen Eiweißen sowie die Veränderung in der Konzentration der Botenstoffe  (Acetylcholin und Glutamat). Alzheimer erkennt man zum größten Teil an den Gedächtnisstörungen. Allerdings gehören auch Wortfindungsstörungen sowie Störungen der zeitlichen und örtlichen Orientierung und dem Denk- und Urteilsvermögen zu den typischen Kennzeichen dieser Demenzform.

Lewy-Body-Demenz
Bei der Lewy-Body-Demenz werden Teile des Gehirns durch Ablagerungen kleiner Eiweißkörperchen (sogenannte Lewy-Bodies) geschädigt. Neben Gedächtnisstörungen kennzeichnen vor allem starke Schwankungen in der Aufmerksamkeit und im Konzentrationsvermögen, spontane Stürze, optische Halluzinationen, plötzlicher Bewusstseinsverlust und Bewegungsstörungen die eher seltener auftretende Demenzform.

Frontotemporale Demenz
Das Absterben von Nervenzellen im Stirn- und Schläfenbereich kennzeichnet die frontotemporale Demenz (3-9%). Im Vordergrund dieser eher seltenen Demenzform stehen Veränderungen der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens wie z.B. Aggressivität, Taktlosigkeit oder maßloses Essen. Auch Teilnahmslosigkeit oder Verwahrlosung sind Merkmale der Frontotemporalen Demenz. Sie wird häufig mit psychischen Störungen verwechselt.

Sekundäre Demenzarten

Der geistige Verfall bei den sekundären Demenzarten ist Folge einer anderen organischen Erkrankung. Das bedeutet, dass das Gehirn nicht das unmittelbar betroffene Organ ist sondern eher organische Erkrankungen wie z.B. Stoffwechselerkrankung, Vitaminmangelzustände, Dehydration, Vergiftungserscheinungen, Infektionen mit Bakterien oder Viren und Hirntumoren Auslöser einer sekundären Demenz sind. Selbst die kognitiven Auswirkungen von Depressionen kann eine Demenz auswirken. Da ihre Ursache jedoch bekannt ist, sind die sekundären Demenzarten behandelbar. Beispiele für sekundäre Demenz sind:

Vaskuläre Demenz
Bei der Vaskulären Demenz wird das Gehirn durch Durchblutungsstörungen über kurze oder längere Zeit mit zu wenig Sauerstoff versorgt. Folge dieses Sauerstoffmangels ist eine dauerhafte Schädigung der Nervenzellen im Gehirn. Typisch für Menschen die an vaskulärer Demenz leiden sind kognitive Störungen sowie vermehrte Stimmungsschwankungen.

Alkoholdemenz

Alkoholdemenz (Wernicke-Korsakow-Syndrom)
Dauerhafte Schädigungen im Gehirn treten auch bei ca. fünf Prozent der Betroffenen als Folge einer Alkoholabhängigkeit auf Symptome sind Gedächtnisstörungen, Desorientiertheit, eingeschränkte Planungs- und Handlungsfähigkeit, beeinträchtigtes Urteilsvermögen sowie gravierende Persönlichkeitsveränderungen.

Demenz bei Morbus Parkinson
Circa 40% der Menschen mit einer Parkinsonerkrankung entwickeln ein Jahr nach der Diagnose auch eine Demenzerkrankung. Diese ist zumeist durch eine ausgeprägte Verlangsamung der Denkabläufe gekennzeichnet.

Alzheimer-Selbsttest

Meistens werden bei Demenzerkrankungen Mischform diagnostiziert. So kommt z.B. die Mischform von Alzheimer und vaskulärer Demenz recht häufig vor. Ob auch Sie Anzeichen einer Alzheimer-Erkrankung zeigen, können Sie durch einen einfachen Alzheimer-Selbsttest überprüfen.

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