Wie entsteht eine Demenz?

Auf den Punkt gebracht ist eine Demenz eine dauerhafte oder sich langsam steigernde Beeinträchtigung des Gehirns. Am Anfang der Krankheit leidet das Kurzzeitgedächtnis. Im weiteren Verlauf kann zum Beispiel auch die Sprache, die Motorik oder die Orientierung gestört sein. Mit knapp 60 Prozent ist Alzheimer die bekannteste Form der Demenz. Aber wie entsteht diese Krankheit, die aus dem Lateinischen übersetzt „weg vom Geist“ bedeutet? Welche Anzeichen gibt es? Wir gehen auf Spurensuche.

Verlust von Nervenzellen, aber warum?

Die große Mehrheit aller Demenzen entsteht durch Krankheiten des Gehirns. Das Problem bei diesen „primären Demenzen“ ist, dass immer weiter Nervenzellen im Gehirn absterben. In den Zellen können Proteine nicht richtig verarbeitet werden, wodurch das Hirngewebe schrumpft. Warum der Vorgang in den Nervenzellen passiert, ist nicht wirklich bekannt. Auch Erkrankungen der Blutgefäße im Gehirn sind eine mögliche Ursache. Dabei werden tiefe Regionen des Gehirns immer schlechter mit Blut versorgt. Nervenzellen sterben ab und Nervenfasern werden geschädigt.

Alle anderen bekannten Auslöser treten eher selten auf.  Dazu zählen zum Beispiel Stoffwechselkrankheiten oder der übermäßige Konsum von Alkohol oder Medikamenten. Wenn diese „sekundären“ Formen früh genug erkannt werden, können sie geheilt werden.  Eine „primäre Demenz“ dagegen ist nicht zu beheben. Dann gilt es, den Prozess mit Arzneimitteln, Ergotherapie und Co. zu verlangsamen.

Früh erkennen, aber wie?

Demenzkrankheiten beginnen oft schleichend. Auffällig Verhaltensweisen werden deshalb häufig zu spät mit einer möglichen Demenz in Verbindung gebracht. Für viele Betroffene ist es natürlich ein großer Schritt, bei einer Vermutung den Gang zum Arzt anzutreten. Sie sind auf Angehörige angewiesen, die ihr Verhalten über einen längeren Zeitraum beobachten und ihnen emotional zur Seite stehen.

Warnsignale beachten

Warnsignale können das Vergessen von zuletzt passierten Ereignissen, das nachlassende Interesse an Hobbys und sozialen Kontakten oder Probleme dabei sein, sich in einer fremden Umgebung zurecht zu finden. Der genaue Verlauf von Anzeichen und der Krankheit ist meist individuell und macht das Erkennen oft schwer. Im Zweifel gilt: Lieber einmal zu viel zum Arzt gehen, als eine zu späte Diagnose zu riskieren.

Vorbeugen, aber wie?

Es gibt kein Patentrezept gegen Demenz. Gesunde Ernährung, eine regelmäßige geistige Aktivität, rege soziale Teilhabe und viel Bewegung sind das A und O. Die gezielte Behandlung von Übergewicht, Diabetes und Depressionen senken zudem das Risiko. Die Spurensuche der Medizin ist noch nicht zu Ende und auch neue Wirkstoffe wie „Aducanumab“, in die große Hoffnungen gesetzt wurden, sind laut aktuellen Studien noch nicht ausgefeilt. Wer gesund lebt, verringert aber auch ohne Medikamente zumindest das Risiko von Demenz – einer Krankheit mit noch unbekannten Ursachen.

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