Kommunikation im Krankenhaus – eHealth als Weg aus dem Pflegenotstand

Dass in einem so wichtigen Bereich wie der Pflege Strukturen veraltet sind, darf nicht sein. Durch die vermehrte Nutzung von eHealth wäre dieses Problem deutlich weniger präsent. Menschen jeden Alters und in jedem Gesundheitszustand sind die Blumen der Gesellschaft, die wir, so gut es geht, pflegen müssen, um die Wiese des Zusammenlebens blühen zu sehen.

Die politischen und gesellschaftlichen Diskussionen um den Pflegenotstand haben gezeigt, dass die Zeit reif für Veränderungen ist. Ein großes Problem auf Stationen ist oft, dass zu viel Zeit mit vermeidbaren Dingen verschwendet wird und schließlich das zu gering bezahlte Personal den zahlreichen Aufgaben nicht hinterherkommt. Schließlich leiden nicht nur die gestressten Arbeitnehmer, sondern auch die Patienten.

Der klingelnde Wahnsinn

Krankenschwester Finja hat uns vor ein paar Wochen für unseren Blog ein Interview gegeben. Sie hat auch darüber gesprochen, dass die Kommunikation auf den Stationen alles andere als effizient ist: „Oft fehlen Rollstühle oder passende Beinstützen für die Rollstühle. Meist gibt es keine andere Lösung als abwarten, bis wieder ein passender „Rolli“ zur Verfügung steht. Wird dringend einer benötigt, muss sich ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin ans Telefon setzen und die anderen Stationen durchtelefonieren.“

Hier muss dringend gehandelt werden: Wenn optisch auf einer App ersichtlich wäre, wo sich der nächste Rollstuhl befindet, kann prompt gehandelt werden. Leerläufe und Wartezeiten können dann vermieden werden.

eHealth kann unnötiges Telefonieren vermeiden

Natürlich ist die Kommunikation nicht das einzige Problem der Pflege, aber eines, was es anzugehen gilt. Auch mit anderen elektronischen Lösungen wäre es fatal, auf mündliche Kommunikation komplett zu verzichten. Manche Dinge lassen sich einfach am besten auf diese Weise klären. Das ist immer dann der Fall, wenn Gestik, Mimik und mögliche Zweideutigkeiten hinzukommen. Vor allem im medizinischen Bereich können Missverständnisse folgenschwer sein.

Wenn es jedoch darum geht, schlicht und einfach den Standort eines Gegenstands zu erfragen oder zu einem Patienten bestellt zu werden, zählt in erster Linie dieser Umstand: Ein Arzt bekommt die Meldung kurz, knapp und verständlich auf das Handy und kann bestätigen, dass er sich um den Patienten kümmert. Alles Weitere kann dann mündlich geklärt werden, wahrscheinlich zeitaufwändiges Telefonieren ist im ersten Schritt nicht mehr nötig. eHealth kann also dazu beitragen, Kommunikationsprozesse in der Medizin und Pflege zu vereinfachen. Wenn das gelingt, ist ein erster Schritt aus dem Pflegenotstand getan. Es liegt ein langer Weg vor uns, der mit cleverer Technologie aber beschleunigt werden kann.

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