Körpertypen – wozu sie dienen und was sie bedeuten

In den letzten Jahren haben Fitnessstudios einen gigantischen Zuwachs erlebt: Seit 2003 ist die Mitgliederanzahl in Deutschlands Studios von 4,38 auf 11,09 Millionen Menschen gestiegen. Fitnesssport ist ein echter Trend: Ob im Kraftraum, auf Trimm-dich-Pfaden, in Online-Kursen oder an der Klimmzugstange zuhause – Fitness boomt. Das sieht man auch an der Entwicklung des Wirtschaftszweigs. Die Fitnessbranche hat 2017 weltweit einen Umsatz von rund 5,6 Milliarden US-Dollar verzeichnet.

Viele Trainierende nutzen das Training im Fitnessstudio als Ausgleich zum Alltag. Oft stehen parallel dazu aber die Zunahme von Muskelmasse und/oder die Abnahme von Gewicht im Vordergrund. Um gezielt darauf hinzutrainieren, ist es ratsam, seinen eigenen Körpertyp zu kennen. Diese basieren auf den Somatotypen nach William Sheldon.

Ein wichtiger Aspekt vorneweg: Die Unterteilung ist idealtypisch. Das bedeutet: Wenige Menschen lassen sich hundertprozentig einem Typen zuordnen. Mischformen sind die Regel. Für die Analyse von Tendenzen sind die Typen aber hilfreich.

Der ektomorphe Typ – erhöhter Stoffwechsel und schlanker Körperbau

Ektomorphe Menschen neigen dazu, schlank zu sein. Laut Idealform sind sie groß, haben einen kurzen Oberkörper, jedoch lange Arme und Beine. Füße und Hände sind schmal und die Fettspeicherung ziemlich gering. Ektomorphen Menschen wird nachgesagt, so viel essen zu können, wie sie möchten, ohne dick zu werden. Dies liegt an der erhöhten Stoffwechselaktivität.

Mit dieser Konstitution gehen oft eine geringe Muskelentwicklung und eine schlechte Körperhaltung einher, was dann durch gezieltes Training ausgeglichen werden soll. Ektomorphe Typen haben es aber schwer, Muskeln aufzubauen. Sie sind oft so genannte Hardgainer. In diesem Fall wird eine Ernährung empfohlen, die knapp zur Hälfte auf (gesunden) Kohlenhydraten fußt.

Der mesomorphe Typ – vom V und der Sanduhr

Das klassische Schönheitsideal wird meist mit dem mesomorphen Körpertyp verbunden. Sie besitzen einen kräftigen, muskulösen Körperbau und haben es dementsprechend von ihren Voraussetzungen her leichter, Muskeln aufzubauen. Ein niedriger Körperfettanteil kann von ihnen zudem leichter konstant gehalten werden.

Männer neigen zu einer V-förmigen Figur, der Körper von Frauen gleicht einer Sanduhr. Im Gegensatz zum ektomorphen Typ sind die Schultern breiter als das Becken. Sollten sie Fett ansetzen, dann vor allem in der Körpermitte, dies kann aber recht schnell wieder abtrainiert werden. Mesomorphie wird in die athletische und normale Form unterteilt. Ein Splitten der Ernährung in 40% Proteine, 35% Kohlenhydrate und 25% Fett ist ratsam.

Der endomorphe Typ – zwischen Muskeln und Fett

Endomorphe Personen neigen zur Fettleibigkeit, bringen aber zeitgleich gute Voraussetzungen für das Krafttraining mit, weil sie leicht Energie einlagern können. Sie zeichnen sich idealtypisch durch kurze Arme und Beine sowie breite Hüften aus. Von Haus aus ist ihre Muskulatur eher weich und der Körperfettanteil eher hoch. Der Körperbau ist meist rundlich.

Für endomorphe Menschen werden Intervalltraings empfohlen, um wirksam Fett zu verbrennen. Kohlenhydrate hingegen sollen eher gemieden werden und nur rund 20% der Ernährung ausmachen.

Körpertypen hin oder her: Habt Spaß und treibt regelmäßig Sport!

Solche Zahlen und Tipps sind aber bei allen Körpertypen eher als tendenzielle Hilfestellung zu verstehen. Es gibt kein Patentrezept für Fitnesstraining! Auch mit „schlechteren“ Voraussetzungen kann man tolle Ergebnisse erzielen!

Im Vordergrund sollte bei allen Körpertypen Folgendes stehen: Habt Spaß an eurem Sport, motiviert euch zu regelmäßiger sportlicher Aktivität und ernährt euch gesund, vitaminreich und daran ausgerichtet, welche Lebensmittel ihr gut vertragt. Geißelt euch nicht selbst, aber trainiert konsequent und mit Elan, um eure Ziele zu erreichen. „No pain no gain“, aber der Spaß, das Wohlbefinden und der Ausgleich vom Alltag sollten immer im Vordergrund stehen!

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