„Healthcare Barometer“ deckt Unzufriedenheit mit dem deutschen Gesundheitswesen auf

Healthcare Barometer
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Laut der neuen jährlichen „Healthcare Barometer“-Studie von PwC hat das deutsche Gesundheitswesen, einschließlich der Kliniken, deutlich an Ansehen verloren. Die Corona-Pandemie und finanzielle Schwierigkeiten haben das Image des Gesundheitssystems stark beeinträchtigt. Das zeigt die repräsentative Umfrage, die im Dezember unter 1000 Bürger*innen durchgeführt wurde. Ebenso auffällig ist die Zufriedenheit mit Krankenhäusern, die von 63 Prozent im Jahr 2022 auf 51 Prozent gesunken ist.

Michael Burkhart, Leiter des Bereichs Gesundheitswirtschaft bei PwC, betonte, dass die Debatten über Insolvenzen und Schließungen von Krankenhäusern offenbar Auswirkungen auf die öffentliche Meinung hätten. Er ergänzte, dass bei ihrer Befragung im kommenden Jahr vermutlich noch deutlichere Ergebnisse sichtbar werden würden.

Deutsche Gesundheitswirtschaft hat Chance vertan

Das Ansehen des Gesundheitswesens stieg zunächst zu Beginn der Corona-Pandemie an, sank jedoch später wieder. PwC-Experte Burkhart glaubt, dass die deutsche Gesundheitswirtschaft die Chance der Krise zur (digitalen) Transformation nicht genutzt habe. Das Vertrauen sowie das hohe Zufriedenheitsniveau konnten nicht aufrechterhalten werden. Zudem schreiben viele Krankenhäuser rote Zahlen und leiden unter Personalmangel. Noch während der ersten Phase der Covid-19-Pandemie 2020 zählten 72 Prozent der Befragten der damaligen PwC-Umfrage das deutsche Gesundheitssystem zu den drei Besten weltweit, während es laut der aktuellen Umfrage nur noch 57 Prozent sind. Die Ablehnung von Corona-Impfungen ist dabei offensichtlich auch ein entscheidender Faktor, denn nur 29 Prozent der Ungeimpften würden unser Gesundheitswesen zu den Top drei der Welt zählen.

Ähnlich wie in den Jahren zuvor beklagten 37 Prozent der gesetzlich und 28 Prozent der privat Versicherten, dass sich die Mediziner*innen zu wenig Zeit für die Patient*innen nähmen. Zudem gaben viele an, dass sie sich vom medizinischen Personal nicht ernst genommen fühlen.

Elektronische Datenspeicherung für die Reduktion von Beitragssätzen

Viele Bürger*innen sind bereit, unter bestimmten Bedingungen der elektronischen Datenspeicherung zuzustimmen. So wären 85 Prozent der Befragten einverstanden, wenn sich aufgrund dessen die Beitragssätze reduzieren lassen und 84 Prozent, wenn sich die durchschnittliche Lebenserwartung durch bessere Behandlungen verlängern würde. 80 Prozent der Versicherten würden zustimmen, wenn sie damit die Schließung einer Klinik in der Umgebung verhindern könnten, um so effizientere Abläufe zu ermöglichen.

Im Gegensatz zu den Krankenhäusern erfreuen sich Krankenkassen unverändert hohen Ansehens. Laut dem „Healthcare Barometer“ sind 87 Prozent der Bürger*innen mit deren Arbeit zufrieden, ohne signifikanten Unterschied zwischen privat und gesetzlich Versicherten.

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