Berühmte Alzheimer- und Demenzpatienten – Teil 8

Annie Girardot – die Vielseitige

Die großartige französische Schauspielerin Anni Girardot wurde 1931 als Tochter einer Hebamme in Paris geboren. Schon in jungen Jahren entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Theater.

Ihr Debüt feierte sie 1949 als Dorine in dem Theaterstück „Tartuffe“. Um ihre schauspielerischen Fähigkeiten noch zu verfeinern, besuchte sie von 1950 bis 1954 die Pariser Schauspielschule Conservatoire national supérieur d’art dramatique. Die begnadete Charakterdarstellerin spielte meisten tragische Schicksalsrollen. Ihren ersten großen Film-Auftritt hatte sie 1960 in dem Klassiker „Rocco und seine Brüder“ an der Seite von Alain Delon. 1977 erhielt sie ihren ersten von insgesamt 3 César (nationaler Filmpreis von Frankreich) als beste Hauptdarstellerin in dem Film „Dr. med. Francois Gailland“.

Filme trotz Erkrankung

Girardots Leben war von vielen Höhen und Tiefen geprägt. So musste sie bereits nach kurzer Zeit aus finanziellen Gründen ihre Produktionsfirma „Film-Girsa“ wieder aufgeben. Aufgrund der immensen Schulden nahm sie auch zeitweise Rollen in mittelmäßigen Produktionen an.

Erst 2006 wurde bekannt, dass die beliebte Schauspielerin bereits seit Ende der Neunzigerjahre an Alzheimer litt. Ihr engster Freundeskreis unterstützte sie intensiv, damit sie trotz fortschreitender Krankheit weiterhin Filme drehen konnte. 2008 erschien ein Dokumentarfilm über Annie Girardot und ihre Alzheimer Erkrankung mit dem Titel Annie Girardot, ainsi va la vie. Annie Girardot ist laut Aussagen von Freunden am 28. Februar 2001 friedlich in ihrem Bett im Pariser Hospital Lariboisière eingeschlafen.

James Doohan – „Scotty, beam me up“

Der Schauspieler James Montgomery Doohan erblickte am 3. März 1920 im kanadischen Vancouver das Licht der Welt. Bevor er aber mit 46 Jahren zum ersten Mal in die Rolle als Schiffs-Ingenieur  Montgomery Scott „Scotty“  schlüpfte, hatte er bereits einiges erlebt.

So diente er im zweiten Weltkrieg in der königlich-kanadischen Armee, wurde am 6. Juni 1944 beim sogenannten D-Day in der Normandie durch sechs Kugeln getroffen und verlor daraufhin seinen Mittelfinger. Erst mit 32 Jahren entdeckte Doohan seine Leidenschaft für die Schauspielerei. Seine erste größere Rolle hatte er 1953 in der SciFi-Serie Space Command. Außerdem hatte er viele Nebenrollen in bekannten Serien  wie z.B. Rauchende Colts oder Bonanza. 1966 Engagierte Gene Roddenberry ihn für die Rolle des Montgomery Scott in der Serie Star Trek – Raumschiff Enterprise. Aufgrund seiner besonderen Affinität für verschiedenste sprachliche Akzente übernahm er in der Serie gleich fünf weitere Sprechrollen. Leider wurde die Serie nach nur drei Staffeln wegen schlechter Einschaltquoten wieder eingestellt.

Von der Serie auf die Leinwand

James Doohan hatte Schwierigkeiten, neue Angebote zu erhalten, da er auf seine Rolle als Scotty festgelegt wurde. Erst 1969 mit der ersten Mondlandung und der erneuten Ausstrahlung und Wiederholung der Serie im amerikanischen Fernsehen wurde sie erfolgreich. 1979 folgte dann der erste von insgesamt acht Star-Trek-Kino-Filmen, in denen Doohan die Rolle des Scotty übernahm. Durch seine Rolle als Chefingenieur auf der Enterprise hat Doohan viele Studenten inspiriert, eine Karriere im Ingenieurswesen anzustreben. Dafür erhielt er von der „Milwaukee School of Engineering“ den Ehrendoktorgrad im Ingenieurswesen. Außerdem ist er nach eigenen Angaben einer der Mitbegründer der Klingonischen Sprache.

Sein gesundheitlicher Zustand war schon seit längerem angegriffen, als Seine Frau Wende 2004 bekannt gab, dass bei ihrem Mann James Doohan Alzheimer diagnostiziert wurde. Im gleichen Jahr wurde Doohan mit einem Stern auf dem Hollywood Walk of Fame für sein Lebenswerk geehrt. Dies war gleichzeitig sein letzter öffentlicher Auftritt. Am 20 Juli 2005 verstarb James Doohan im Kreise seiner Familie an den Folgen einer Lungenentzündung. Aber seine Reise war damit noch lange nicht zu Ende. In seinem Testament hatte er verfügt, dass seine Asche ins All gebracht werden soll. Nach mehreren Fehlschlägen gelang es am 22. Mai 2012, seine Asche mit 500 Kilo Proviant zur ISS zu schicken. Die Kapsel mit der Asche sollte sie etwa ein Jahr lang die Erde umkreist, bevor sie von der Atmosphäre angezogen wurde und verglüht ist.

Computer! Computer? Hallo Computer! …Tastatur, wie rückständig!“ (James Doohan in Star Trek IV Zurück in die Gegenwart)

Nach oben scrollen